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Channel: Comments on: Warum schuf ein Guter Gott einen Bösen Teufel?
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Von: Hans-Peter Vonneguth

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Hallo Zusammen,

das Gespräch, das zwischen Ihnen/Euch geführt wird, begann, wenn ich es richtig sehe, im September 2015 und läuft jetzt bereits bis in den März 2021 hinein. Das sind immerhin 5 1/2 Jahre. Allein diese Tatsache zeigt, dass unser himmlischer Vater, unverändert von höchster „Aktualität“ ist. Er ist keine Modeerscheinung, die man zur Kenntnis nimmt und wieder vergisst, nein: ER IST (1. Mos 15, 7). Dabei spielt es zunächst keine Rolle, ob ein Gesprächsteilnehmer sich als Christ, als Atheist, als Nihilist oder was auch immer bezeichnet. Entscheidend ist, dass das große Thema GOTT keinen von uns loslässt. Und ich denke, dass wir, die Gesprächsteilnehmer, mit dieser großen Frage nicht alleine sind, sondern dass schlussendlich jeder Mensch früher oder später vor dieser Frage steht.
Es wurden in den bes. 5 1/2 Jahren sehr viele Aspekte beleuchtet, auf die alle einzugehen, mir nicht möglich ist. Ich möchte daher nur folgende zwei Fragen aufgreifen:

Die erste Frage: Wie verträgt es sich mit der Güte und Barmherzigkeit Gottes, dass es so viel Böses, Verdorbenes in der Welt gibt?
Ich glaube nicht, dass ein Mensch auf diese Frage eine letztverbindliche Antwort geben kann. Auf keinen Fall sollten wir es uns zu einfach machen und die Schuld und Verantwortung bei unseren Stammeltern, Adam und Eva oder unseren Mitmenschen suchen. Wir sind allesamt auch nicht besser als diese und lassen uns immer wieder zum Bösen, zum Unrecht und zu manchen Gemeinheiten hinreißen. Also; nicht Adam und Eva, sondern ich/wir. Wenn wir also nach der Quelle des Bösen suchen, dann nicht draußen, sondern in mir, in uns.
Wichtiger als die Frage nach der Quelle des Bösen ist der Blick auf und die Frage nach Jesus Christus. Er hatte weder Ehrentitel noch akademische Weihen, Er hatte keinen Reichtum noch nahm er irgendeine irdische Macht für sich in Anspruch – im Gegenteil. Sein irdisches Leben begann in einer Krippe. Das klingt romantisch – war es aber nicht. Nüchtern betrachtet handelte es sich um ein (gestatten Sie mir den Ausdruck) beschissenes Drecksloch, kein Palast ja nicht einmal ein aseptischer Kreissaal – eben ein Loch. Und wohin führte Ihn der Weg? Er wurde als Verbrecher hingerichtet. Da war dann wirklich keine Romantik mehr. Wir stellen fest, dass sein Leben scheinbar das eines Versagers war. In einem Loch geboren, keinen festen Wohnsitz, keine soziale Absicherung, kein gesichertes Gehalt – nichts Brauchbares.
Wenn aber Jesus Christus selber den Weg durch das Leid ging, dann ist damit nicht die Frage nach dem woher und warum beantwortet, sehr wohl jedoch die Frage nach dem Sinn von Leid. Leid ist nicht sinnlos, weil es – wie bei Jesus Christus – in den göttlichen Heilsplan verwoben ist. Solange wir nur auf das Böse und seine Frucht, eben das Leid in seinen zahllosen Erscheinungsformen schauen, solange versperren wir uns selbst den Blick. Der Blick muss auf Jesus Christus gerichtet sein. Dann und nur dann stimmt die Richtung. Nur der Mensch, der im Leid seinen Blick auf Jesus Christus richtet, kann vertrauensvoll nach vorne schauen und, was besonders wichtig ist, ihm bleibt die Hoffnung, weil er weiß, dass er auch im Leid getragen wird.

Die zweite Frage: Wie passen nach Gottes Willen Gerechtigkeit und Barmherzigkeit zusammen.
Ist Gott gerecht, dann muss Er Unrecht bestrafen, ist Er barmherzig, dann verzeiht Er. Wie auch immer, es passt irgendwie nicht zusammen. Und doch: Es passt zusammen!!
Ich möchte dies an einem Bild verdeutlichen. Stellen wir uns Folgendes vor: Wir sind in der frühen Neuzeit und befinden uns auf einem Handelsschiff auf dem offenen Meer. Irgendwann wird festgestellt, dass jemand Lebensmittelvorräte stiehlt. Der Kapitän (er vertritt an Bord das Gesetz) erklärt, dass derjenige, der beim Diebstahl gefasst werde, an den Mast gebunden und ausgepeitscht werde. Daraufhin geht die Sache eine Zeit lang gut bis irgendwann die Diebstähle wieder beginnen. Daraufhin wird recherchiert und man stellt fest, dass es die Mutter des Kapitäns ist, die die Diebstähle verübt hat.

Was soll der arme Kapitän nun machen. Soll er seine eigene Mutter (die Frau, die ihm das Leben geschenkt und liebevoll ins Leben geführt hat) auspeitschen lassen (einen Matrosen hätte jedenfalls bestraft) oder soll er barmherzig sein und sie verschonen? Bestraft er sie, so handelt er gerecht und wahrt seine Autorität. Bestraft er sie nicht, so ist er ungerecht, er verliert seine Autorität und irgendwann hat er eine Meuterei an Bord. Was, um Himmels willen, soll der arme Kerl nun tun?

Der Kapitän löst den Konflikt folgendermaßen: Er verurteilt seine Mutter und lässt sie an den Mast binden – das ist Gerechtigkeit! Bevor er jedoch den ersten Hieb anordnet, stellt er sich selbst hinter seine Mutter an den Mast und befiehlt nun den ersten Hieb, die Schläge treffen nicht seine Mutter , sondern ihn selbst – das ist Barmherzigkeit! Der Kapitän handelt gerecht und zugleich barmherzig. Gerechtigkeit und Barmherzigkeit stehen also nicht zwingend im Widerspruch zueinander.

Und damit sind wir im Kern der biblischen Frohbotschaft. Setzen wir nun Gott an die Stelle des Kapitäns, dann finden wir genau dieses Geschehen in der Bibel wieder.
Im Jakobusbrief (Jak 1, 15) lesen wir, Zitat: „Danach, wenn die Begierde empfangen hat, gebiert sie die Sünde; die Sünde aber, wenn sie vollendet ist, gebiert den Tod.“
Zunächst: Dass die Sünde mit dem Tod bestraft wird, ist zwangsläufig. Gehen wir davon aus, dass Gott, unser Vater, die absolute und uneingeschränkte Macht und Autorität hat, dann ist jede Sünde, d.h. der Verstoß gegen seinen Willen, das Todesurteil, einfach deswegen, weil der Mensch, der sündigt (und sei diese Sünde noch so klein), seinen eigenen Willen über denjenigen Gottes stellt. Er stellt damit die Allmacht und Autorität Gottes insgesamt in Frage. „Nicht Du, der Schöpfer, bist der Herr, sondern ich, das Geschöpf/die Kreatur“.

Nun gibt es aber mit Ausnahme Jesu Christi keinen Menschen, der nie gesündigt, d.h. gegen den Willen Gottes verstoßen hätte. Im Grunde ist damit jeder Mensch zum Tode verurteilt, d.h. er ist in Ewigkeit von der Quelle seines Lebens, eben Gott dem Herrn, abgeschnitten.
Gehen wir an dieser Stelle zurück auf unser Handelsschiff. Genau das, was der Kapitän tut, macht Gott mit uns. Wir haben gegen seinen Willen und damit gegen seine Autorität verstoßen, d.h. wir müssen sterben (.i.e. die ewige Trennung von Gott, unserem Vater). Nur: Diesen ewigen Tod müssen wir gerade nicht sterben, weil Gott, unser Vater, diesen Tod für uns erlitten hat. Er selbst ging durch seinen Sohn, Jesus Christus, in unseren Tod. Es ist genau wie beim bes. Kapitän. Gott ist gerecht, d.h. Er verhängt die Strafe. Zugleich ist aber auch barmherzig, weil Er die Strafe, die uns treffen müsste, selbst erträgt.

Welche Religion hätte einen so wunderbaren Gott wie wir Christen ??

Ich wünsche Ihnen/Euch den reichen Segen unseres himmlischen Vaters. Diesen Segen kann man nicht kaufen und nicht verkaufen. Er hat keinen materiellen Wert. Und doch werden wir auf dieser Welt nichts Kostbareres finden als genau diesen Segen.
Ihr Hans-Peter Vonneguth


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